Eichelvergiftung beim Pferd - Ratgeber - ET Hoofcare
Stimmungsfoto für Eichelvergiftung


Eichelvergiftung beim Pferd: Ursachen, Symptome, Behandlung und Prävention 

Im Herbst bedecken fallende Blätter und Eicheln vielerorts die Pferdeweiden – eine idyllische Kulisse, die jedoch eine versteckte Gefahr birgt: Eichelvergiftung bei Pferden. Obwohl diese Vergiftung lange vor allem bei Rindern und Schafen bekannt war, nimmt sie auch bei Pferden stetig zu. Die in Eicheln und Eichenblättern enthaltenen Gerbstoffe (Tannine) können sowohl den Verdauungstrakt als auch Leber und Nieren schädigen. Für Pferdebesitzer ist es daher unerlässich, die Risiken zu kennen, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und präventive Massnahmen zu ergreifen.




Warum Eicheln für Pferde gefährlich sind

Eichen wachsen auf vielen Pferdeweiden, und im Herbst fallen ihre Blätter und Eicheln zu Boden. Was harmlos aussieht, kann für Pferde jedoch gefährlich sein.

Eichelvergiftungen sind bei Rindern und Schafen bekannt, treten aber auch bei Pferden immer häufiger auf. Der Grund sind Gerbstoffe (Tannine) , die in Eicheln und Eichenblättern vorkommen. Diese Stoffe reizen die Darmschleimhaut und schädigen die Darmflora. Gelangen sie in den Blutkreislauf, können sie auch Leber und Nieren angreifen.

Schweine können Eicheln gefahrlos fressen, da ihr Speichel bestimmte Eiweisse enthält, die die Tannine neutralisieren – Pferde haben diesen Schutz nicht. 


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Anzeichen einer Eichelvergiftung erkennen 

Pferde, die zu viele Eicheln gefressen haben, wirken plötzlich teilnahmslos, apathisch und fressen schlecht. Kurz darauf bekommen sie Durchfall, der wässrig oder blutig sein kann. Oft wird dies zunächst mit einer Kolik verwechselt, aber Schmerzmittel helfen kaum. In schweren Fällen können Pferde sehr krank werden und ohne schnelle Behandlung sterben.

 



Was tun, wenn Ihr Pferd Eicheln gefressen hat?

Eine sofortige tierärztliche Behandlung ist entscheidend. Pferde können sich erholen, wenn sie intensiv versorgt werden – meist mit Infusionen (Flüssigkeitstherapie), Plasma und Medikamenten, die Darm und Organe unterstützen. Ist die Leber oder Niere jedoch bereits stark geschädigt, ist die Prognose schlecht.




Warum einige Jahre riskanter sind als andere

Eichen tragen nicht jedes Jahr gleich viele Eicheln. In sogenannten „Eicheljahren“ liegen oft grosse Mengen am Boden, und Pferde nehmen leicht zu viel davon auf. So kommt es in diesen Jahren zu mehr Vergiftungsfällen. 

In Südengland wurde zum Beispiel berichtet, dass im Jahr 2013 insgesamt 69 Ponys an einer Eichelvergiftung starben – im Vergleich zu einem Durchschnitt von 17 pro Jahr in den Jahren davor.



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Tipps zur Vorbeugung einer Eichelvergiftung

Nicht jedes Pferd, das Eicheln frisst, wird krank – manche sind empfindlicher als andere. Da man aber nicht weiss, welche Tiere gefährdet sind oder wie viele Eicheln „zu viel“ sind, gilt: 

  • Eichenbereiche im Herbst abtrennen oder absperren.
  • Ausreichend Heu oder anderes Futter anbieten, damit Pferde keine Eicheln fressen.
  • Heruntergefallene Eicheln regelmäßig entfernen.
  • Pferde beobachten und bei ersten Krankheitszeichen sofort den Tierarzt rufen.

Mit guter Weidepflege und schneller Reaktion lässt sich eine Eichelvergiftung meist vermeiden oder frühzeitig behandeln.



Fazit: Vorsicht und schnelle Reaktion retten Pferdeleben

Eichelvergiftungen bei Pferden sind eine ernsthafte, aber vermeidbare Gefahr. Da nicht vorhersehbar ist, welche Tiere empfindlich reagieren oder wie viele Eicheln gefährlich sind, ist Vorsicht geboten. Regelmässige Weidepflege, ausreichende Fütterung und eine schnelle tierärztliche Reaktion können Leben retten. Mit diesen einfachen Massnahmen können Pferdebesitzer sorgenfrei durch den Herbst kommen – und ihre Pferde gesund halten.


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