Wie kann man Hufrehe bei unseren equine Freunden über die Ernährung behandeln? 

Die richtige Ernährung

Pferde und Ponys mit Hufrehe sind nicht die einfachsten Futterkunden. Sie sind zu dick, haben eine Insulininsuffizienz oder haben Verdauungsprobleme. Alles Gründe, vorsichtig mit Lebens- und Futtermitteln umzugehen. Von Leckerli ganz zu schweigen.

Entzündlicher Vorgang vor dem Ausbruch der Hufrehe

Aber auch mit Hufrehe leidet an einem entzündlichen Prozess und hat dadurch einen erhöhten Bedarf an bestimmten Nährstoffen und Spurenelementen. Um alle notwendigen Nährstoffe bereitzustellen und das Risiko eines erneuten Auftretens zu minimieren, ist es erforderlich einen gut abgestimmten Fütterungsplan zu haben. Eine Ration mit vielen langsam abbaubaren Ballaststoffen ist der erste Schritt. Darüber hinaus können lebende Hefekulturen, schnell vergärbare Ballaststoffe und natürlich Vitamine und Mineralien erforderlich sein, um die Genesung zu fördern.

Wie erkennt man Hufrehe?

Die Symptome einer Hufrehe reichen von leichter Lahmheit bis hin zu Immobilität. Oftmals sind die Vorderhufe zuerst betroffen und manchmal auch die einzigen, auf denen das meiste Gewicht lastet. Deshalb lehnen sich die Pferde zurück, um Schmerzen in der Lederhaut zu lindern. In schweren Fällen ist das Bild bereits so klar, dass die Diagnose sofort gestellt werden kann.

Was ist Hufrehe?

Das Pferd hat schreckliche Schmerzen in den Hufen, vergleichen Sie es damit, wie wenn sich Ihr Fingernagel lösen würde. Im Huf löst sich die Verbindung zwischen Hufschuh und Hufknochen. Je mehr das Pferd in diesem Moment laufen muss, desto grösser ist der Schaden und desto geringer sind die Heilungschancen. Hat sich das Hufbein gelöst, sinkt es nach unten und kann sogar durch die Hufsohle dringen.

Behandlung von Hufrehe

Ziel der tierärztlichen Behandlung ist es, den Prozess zu stoppen und die Schmerzen zu lindern. Ein Röntgenbild zeigt das Ausmass des Schadens. Der Grad der Hufbeinneigung sagt etwas über den zukünftigen Einsatz des Pferdes aus. Glücklicherweise gibt es aber auch viele Fälle, in denen kein Kippen auftritt und der Auslösevorgang rechtzeitig gestoppt wurde.

  • Mit speziellen Hufschuhen kann das Pferd wieder schmerzfreier laufen und eine Genesung ist möglich.
  • Akupunktur würde auch bei Hufrehe helfen.
  • Der Einsatz von Blutegeln würde auch bei Hufrehe helfen.
  • Die Kühlung des Hufes oder des betroffenen Beines ist wichtig. Man kann z.B. ein Hufreheschuh des Typ REMEDY verwenden und mit Eiswasser füllen.
  • Bei Pferden, die einmal an Hufrehe gelitten haben, besteht die Gefahr eines erneuten Auftretens. Sie sprechen dann von einer chronischen Hufrehe bzw. von einem Rehehuf.

Wie entsteht eine Hufrehe?

Enzymatische Störung

Der Hufschuh ist durch Lamellen, die fingerartig ineinandergreifen, mit dem Hufbein verbunden. Das Wachstum des Hufes ist möglich, da diese Verbindung nicht statisch, sondern dynamisch ist. Zwischen diesen Lamellen findet ein kontinuierlicher Freigabe- und Eingriffsprozess statt. Auf diese Weise bewegt sich der wachsende Huf etwas weiter. Bestimmte Enzyme sind für das Lösen der Verbindung zwischen Hufschuh und Hufbein verantwortlich. Diese Enzyme sind bei Pferden, die an dieser Krankheit leiden, sehr aktiv.


Die Futterration beeinflusst die Hufrehe!

Gestörte Darmflora

Entzündungsfaktoren und bestimmte Giftstoffe, die unter bestimmten Umständen im Blut erhöht sind, stimulieren diese Enzyme. Eine Gärungsstörung im Blinddarm und Dickdarm kann zu einem solchen Anstieg von Entzündungsfaktoren oder Giftstoffen im Blut führen. Dies erklärt die Entwicklung einer Hufrehe Pferde, deren Bakterienflora im Dickdarm durch zu viel Kraftfutter oder Gras mit zu viel Zucker oder Fruktanen gestört ist.

Bei medizinischen Studien und Tierversuchen an Equiden wird regelmässig eine Krankheit mit der Fütterung von grossen Mengen von Melasse ausgelöst.

Gewicht

Die einzigartige Anatomie des Pferdes kann der Grund dafür sein, dass Probleme nur im Huf auftreten. Eine zusätzliche erschwerende Rolle spielen das Gewicht und die auf die Lamellen einwirkenden Kräfte. In anderen Organen des Körpers sind die Auswirkungen der Entzündungsfaktoren und Toxine weniger schwerwiegend.

Insulinresistenz und Fettleibigkeit

Bei einer Insulinresistenz ist vermutlich der hohe Insulingehalt ursächlich für die Entstehung einer Hufrehe. Pferde mit Insulinresistenz produzieren viel Insulin, um den Zucker zu verarbeiten, den sie aus dem Futter aufnehmen. Der Blutzuckerspiegel lässt sich schlechter konstant halten und bleibt nach einer Mahlzeit länger hoch. Abgesehen davon, dass es sich um einen zusätzlich erschwerenden Faktor handelt, kann auch Fettleibigkeit selbst eine Rolle spielen, da das Fettgewebe bestimmte Substanzen absondert, die diese Enzyme beeinflussen können.

Für Pferde mit Insulinresistenz ist eine spezielle Ernährung sehr wichtig.

Verdauungsstörung

Jede Veränderung der Nahrung, aber auch jede Veränderung des Kauens und der Verdauung der Nahrung im Dünndarm, hat eine Veränderung der Darmflora zur Folge. Dies ist ein natürlicher Prozess, der dafür sorgt, dass sich das Pferd an das Futter anpasst, das ihm zugeführt wird. Wenn diese Veränderung jedoch aus dem Ruder läuft, können sich unerwünschte Bakterien auf Kosten der gewünschten Bakterien vermehren.

Die Einnahme unseres Ergänzungsfuttermittels Birk Super Digest hilft, eine gesunde Darmflora zu erhalten und fördert eine gute Verdauung.

Giftige Substanzen

Werden giftige Stoffe freigesetzt, können diese leichter durch die Darmwand ins Blut gelangen, und es kommt zur Hufrehe. Ein Beispiel ist der Verzehr von zu viel Stärke (sprich: Konzentraten), die im Dünndarm nicht ausreichend verdaut werden kann, in den Blinddarm und Dickdarm gelangt und zu einer Veränderung der Darmflora führt.

Zu wenig Raufutter

Wenn die Kraftfutterration wenig Ballaststoffe enthält, gibt es sicherlich auch wenig Puffer im Dickdarm, um diese Veränderung aufzuhalten. Oftmals sieht man diese Verdauungsbeschwerden äusserlich nicht an, es kommt weder zu Durchfall noch zu Koliken. Die Veränderungen der Bakterienflora können vermutlich nur in einem kleinen Teil des Darms stattfinden.

Fruktanreiches Gras

Gras ist eine sehr wichtige Ursache für diese Erkrankung. Nicht das Eiweiss ist das Problem, sondern die Fruktane und andere Zucker, die in sehr unterschiedlichen Mengen vorkommen. Die Gefahr liegt in der schwierigen Vorhersehbarkeit der Inhalte im Gras und in den schnellen Veränderungen. Im Frühjahr und Herbst kann der Fruktangehalt witterungsbedingt schnell ansteigen. Nach einem warmen Tag, gefolgt von einer kalten Nacht, ist das Gras reich sich mit Fruktan. Dieser Wert kann im Tagesverlauf wieder sinken. Allerdings gibt es keine „sichere Jahreszeit“ für Pferde, die zu Erkrankung neigen.

Mähzeit und Düngung

Auch der Zuckergehalt kann von niedrig bis hoch schwanken, meist ist der Zuckergehalt am Ende des Tages höher als am Morgen. Wenn Sie Gras für Heu mähen möchten und einen niedrigen Zuckergehalt wünschen, mähen Sie morgens. Ungedüngtes Gras hat oft einen etwas höheren Zuckergehalt als gedüngtes Gras. Wenn Sie auf der Suche nach zuckerarmem Heu sind, erkundigen Sie sich nach den Düngebedingungen und dem Mähzeitpunkt.

Entzündungen

Entzündungen beim Pferd, die Substanzen freisetzen, die die Enzyme im Huf beeinflussen – wie etwa bei einer Gebärmutterentzündung durch die Nachgeburt – sind traditionell als Komplikation einer Hufrehe berüchtigt.

Hufrehe vorbeugen

Grobstieliges Heu

Unabhängig davon, ob die Ursache eine Verdauungsstörung, eine Insulinresistenz oder Fettleibigkeit ist, ist es in jedem Fall gut, jetzt mit der Fütterung von grobstieligem Heu zu beginnen. Zur Verbesserung der Darmflora werden Ballaststoffe benötigt, die von bestimmten Bakterien langsam abgebaut werden. Bei einer Insulinresistenz ist eine zuckerarme Ernährung erforderlich. Das Füttern von Karotten zum Beispiel ist keine gute Idee.

Heu in warmem Wasser einweichen

Der Zuckergehalt von Heu ist äusserlich nicht erkennbar. Kommt das Heu aus ungedüngten Flächen und wurde abends gemäht, kann der Zuckergehalt hoch sein. Im Zweifelsfall das Heu eine halbe Stunde in warmem Wasser einweichen. Schliesslich müssen Sie dem Pferd mit Übergewicht (viel zu fett) etwas füttern. Nichtfütterung ist nicht gut für die Darmtätigkeit und die Darmflora. Hier eignet sich also auch grobstieliges Heu.

Nasse Koppel

Auf jeden Fall darf das Pferd oder Pony nicht auf der Weide sein! Bringen Sie ihn/sie in einen Stall oder eine Koppel (möglichst in nassen Sand).

Hefen (Probiotika)

Es kann sinnvoll sein, eine lebende Hefekultur (Yeasacc) zu verabreichen. Hefen sind eine Art Probiotikum, die das Wachstum der ballaststoffabbauenden Bakterien stimuliert und, kurz gesagt, den Säuregehalt stabilisiert; Sie verbessern die Zusammensetzung der Bakterienflora. Ein Pferd mit akuter Hufrehe läuft mit einer Entzündungsreaktion herum, hat Schmerzen und Stress und benötigt daher zusätzliche Nährstoffe, um die Genesung einzuleiten und die Widerstandskraft zu verbessern. Denken Sie an Aminosäuren, Zink, Vitamin E, Biotin, Vitamin A und Selen. Entdecken Sie unser Sortiment an BIRK-Ergänzungsmitteln.

Vitaminpräparat

Wenn das Pferd eine begrenzte Menge (durchnässtes) altes, grobstieliges Heu erhält, wird es wahrscheinlich nicht genügend Proteine, Mineralien und Vitamine erhalten. Auf jeden Fall wird dies den Heilungsprozess nicht unterstützen. Mit einer Nahrungsergänzung können Sie zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe, aber kein Protein zuführen. Mit einem kleinen Anteil grobstieliger Luzerne gibt man dem Pferd etwas mehr Eiweiss, natürlich alles in Massen!


Wissen Sie, was Ihr Pferd bekommt

Versuchen Sie, die Ration in Absprache mit dem Tierarzt möglichst genau festzulegen. Dann füttern Sie diese Mengen tatsächlich durch Abwiegen. Dann wissen Sie genau, was das Pferd bekommt. Wenn das Pferd zu dünn oder zu dick ist, orientieren Sie sich bei der Berechnung der Futtermengen nicht am aktuellen Gewicht, sondern am Idealgewicht.

Glukosespiegel

Durch mehr Arbeit werden die Insulinrezeptoren empfindlicher und es wird weniger Insulin benötigt, um den Glukosespiegel aufrechtzuerhalten. Ein Glukosetest zeigt den Glukosespiegel an und kann dabei helfen, diese Erkrankung vorherzusagen.

Ausreichend Nährstoffe

Und natürlich muss die Gesamtration genügend Nährstoffe enthalten, um den Bedarf des Pferdes zu decken. Zusätzliche Unterstützung mit Biotin, Zink, Selen, Methionin und Omega-3-Fettsäuren kann zu einer optimalen Gesundheit beitragen. Bevorzugen Sie dafür unser Nahrungsergänzungsmittel BIRK SUPER FEET. Arbeitet das Pferd mehr, muss die Futtermenge weiter angehoben werden. Beschränken Sie die Verwendung von Kraftfutter, da dies für viele Pferde mit chronischer Hufrehe ein Risiko darstellt. Stärke und Zucker können entweder Verdauungsprobleme wiederholen oder die Insulinresistenz verschlimmern. Wenn das Pferd mehr Energie benötigt, geben Sie mehr Heu oder zusätzliches Pflanzenöl.

Beispielhafte Nährstoffzusammensetzung

Ein Beispiel für eine Zusammensetzung für ein 500 kg schweres Pferd mit chronischer Hufrehe: 7 kg Heu, 3 kg Luzerneheu, 250 g Rübenschnitzel, 150 ml Pflanzenöl, lebende Hefekultur (Yeasacc) und ein Vitamin-/Mineralstoffzusatz. Abhängig vom Vitamin-E-Gehalt im Nahrungsergänzungsmittel ist auch für das zusätzliche Pflanzenöl eine Vitamin-E-Zugabe erforderlich.

Aufgrund der Verwendung von Rübenschnitzeln ist diese Ration recht aufwändig. Jeden Tag muss das Fruchtfleisch eingeweicht werden, alle Zutaten müssen genau abgewogen (Gewichtskontrolle) und gemischt werden, um in kleinen Portionen zu füttern. Geben Sie Pferden mit Insulinresistenz häufiger am Tag kleine Portionen, um den Anstieg des Blutzuckerspiegels zu begrenzen.

Spezielles Diätfutter

Das gilt auch für Pferde, die abnehmen müssen, dann aber als Grund, Langeweile vorzubeugen und Stallmängeln vorzubeugen. Der Tierarzt verfügt über spezielles Diätfutter für Pferde mit chronischer Hufrehe, das sich auch hervorragend für Pferde mit Insulinresistenz eignet. Dieses Futter muss nicht eingeweicht werden und alle wichtigen Nährstoffe sind im richtigen Verhältnis vorhanden.

Fütterungsplan

Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt einen Massnahmenplan zur Fortführung der Ernährung und Pflege (Hufbeschlag, Gewichtsreduktion). Er/sie kann einschätzen, welche Ration und   Futterzusammensetzung die beste ist und wann eine Wiedereinführung der Freilandweide möglich ist oder welche Silagequalität anstelle von Heu geeignet ist. Darüber hinaus kann er den Zustand bewerten und das Gewicht bestimmen, damit das Pferd ein gesundes Gewicht behält.

Bewegung

Wenn eine Insulinresistenz eine Ursache der diese Erkrankung ist, ist körperliche Bewegung ein wesentlicher Faktor für deren Besserung.

Leben nach der Hufrehe

Sobald die akute Phase vorbei ist und das Pferd langsam wieder an die Arbeit gehen kann, muss auch die Futtermenge erhöht werden. Der Schaden am Huf bestimmt, wie viel Arbeit das Pferd noch bewältigen kann und wie gross die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens ist. Es ist wichtig, dieses Risiko durch die Ernährung zu minimieren. Indem wir die Darmflora optimal gesund halten, das Hufwachstum unterstützen, die Widerstandskraft verbessern und das Idealgewicht erreichen.