Weshalb ist Hufpflege wichtig?

Wichtig bei regelmässiger Hufpflege ist, dass das Pferd durch eine korrekte Hufstellung in Balance gebracht wird. Nicht korrekte Hufstellungen haben negative Auswirkungen auf das gesamte Wohlbefinden des Pferdes. Ein Pferd oder Esel versucht, Unregelmässigkeiten in den Hufen auszugleichen. Dies kann zu Fehlbelastungen des Skelettes führen, bis hin zu Arthrosen, zu Gelenksentzündungen, Sehnen- und Bänderproblemen, jedoch auch zu Verkrampfungen (z.B. im Rückenbereich), die zu Lahmheiten führen können. Pferde mit Hufeisen werden in der Regel alle 6 bis 8 Wochen beschlagen. Für Barhufpferde ist die Pflege (Raspeln, Scheiden usw.) mindestens im gleichen Zeitabstand sicherzustellen (individuell unterschiedlich), damit der Huf nicht zu lang oder schief wird. Hufe wachsen 8 bis 10 mm pro Monat. 

Durch die Nutzung des Pferdes und je nach Bodenbeschaffenheit, auf dem es sich bewegt, kann dieser aber auch schnell abgetragen werden. Dann ist der Huf zwar nicht zu lang, kann durch das Wachstum jedoch schief geworden sein. 

Je mehr Bewegung ein Pferd oder Esel hat, desto besser ist die Durchblutung des Hufes und je mehr wächst gutes Horn vom Kronrand her nach. Ein gesunder Barhuf sollte möglichst auf unterschiedlichen Böden stehen, damit der Huf vielseitig genutzt wird und genügend Abrieb hat.

Für gesunde Hufe, Blick auf die Zehenlänge

  • Zu kurze Zehen: Die Sohlen-Lederhaut im vorderen Hufbereich wird gequetscht.
  • Zu lange Zehen: Verlängern den Hebelarm beim Abrollen, dadurch wird die tiefe Beugesehne und das Strahlbein vermehrt belastet. Durch die vermehrte Beanspruchung der Lederhautblättchen im Bereich der Vorderwand, können Blutungen, in schlimmen Fällen sogar Hufrehe entstehen. 

Hufpflege: Der korrekte Vorder- und Hinterhuf

4 Blickwinkel zur Beurteilung

  • Von vorne: Durchmesser am Kronrand ist kleiner als am Tragrand, die äussere Wand ist etwas mehr gewinkelt, die inneren und äusseren Wände sind gleich hoch. 
  • Von hinten: Die Trachten sind weder zu eng noch zu weit und von gleicher Höhe. Die äussere Trachtenwand ist etwas mehr gewinkelt als die innere. Der Strahl ist deutlich ausgebildet und liegt beim Abfussen am Boden auf. 
  • Von unten: Der Vorderhuf ist gerundet, der Hinterhuf oval. Die Sohle ist leicht nach oben gewölbt, der Strahl gut ausgebildet und trocken, die Eckstreben geradlinig und leicht gewinkelt. Die Trachten, respektive Ballen, liegen auf einer Linie senkrecht zur Zehenachse. Die weisse Linie ist gleichmässig, ohne Unterbruch.
  • Von der Seite: Die Zehenachse ist die geradlinige Verlängerung einer Linie durch Fessel-, Kron- und Hufbein und verläuft parallel zur Zehenwand. Am Vorderhuf bildet diese zur Horizontalen einen Winkel von 45-50° und am Hinterhuf von 50-55°. Die Trachtenwände verlaufen parallel zur Zehenwand.

Wichtige haltungs- und stellungsbedingte Hufprobleme

Trachtenzwanghuf

Bei der Hufkontraktion (Trachtenzwang) handelt es sich um die Atrophie und Schrumpfung des Weichgewebes in der hinteren Hälfte des Hufes, insbesondere des Strahls und der Ballen.

Für die Behandlung des Trachtenzwanghufes gibt es verschiedene Ansätze. In letzter Zeit wird versucht eine Umstellung auf Barhuf zu verfolgen, damit sich die Verengung des Hufes wieder verringert. Gewisse Hufschmiede berichten, dass sie mit relativ «weichen» Klebebeschläge, wie z.B. Easycuff Glue-on, auch positive Veränderungen gesehen haben.

Symptome:  Geringer Abstand zwischen der äusseren und inneren Trachtenecke, Verengung der Hornkapsel, Beeinträchtigung der Bewegungsvorgänge im Huf, zögerndes Abrollen (hinterer Hufbereich)

Ursachen: Ungenügende Hufpflege, mangelnde Bewegung, fehlerhafte Stellung, Strahlfäule, Strahlbeinlahmheit, schlechte Anpassung der Hufeisen.

Hornsäulen / Keratome

Keratome / Hornsäulen müssen operativ vom Tierarzt entfern werden. 

  • Symptome: Hornsäule als Veränderung im Tragrand. Symptomlos bis hochgradig, wenn die Hornsäule zu Spannungen bis zur Huflederhaut erzeugt. 
  • Ursachen: Hornsäulen entstehen beispielsweise durch Verletzungen des Kronrandes und/oder einer Entzündung der Huflederhaut. 

Hornspalte 

Hornspalten können vom Hufschmied oder Tierarzt stabilisiert werden. Um zu verhindern, dass die Lederhaut im Spalt eingeklemmt wird, kann eine Hufklammer oder ein Hufpflaster Hornspaltpflaster Dallmer benutzen. Oft wird auch versucht das Pferd eine gewisse Zeit barhuf zu stellen und mit einer Schwebe die Spannungen auf dem Hornspalt zu verringern.

  • Symptome: Riss im Tragrand. Symptomlos bis hochgradig, wenn Hornspalte bis zur Huflederhaut durchdringt. Freiliegende Huflederhaut wird in Spalte eingequetscht, es kommt zu Blutungen und Entzündungen. Meist sekundäre Infektionen des lokalen Gewebes.
  • Ursachen: Ungleiche Belastungsverhältnisse im Huf durch Beschlags- und Stellungsfehler. Begünstigend wirkt schlechte Hornqualität (weite Hufe, trockenes Horn, mangelhafte Pflege).
  • Weitere Ursachen: Tiefe Krontritte. 

Strahlfäule

Strahlfäule kann mit verschiedenen Mittlen behandelt werden, wobei auf die Hygiene im Gesamten beachtet werden muss, d.h. das Mikroklima im Stall und in der Box müssen verbessert werden. Wichtig ist, dass die befallenen Hufstellen, gut von der Stahlfäule befreit werden, dazu sollte ein sauberes und scharfes Hufmesser verwendet werden, z.B. Hufmesser Razor R Skalpell

Zur Behandlung kommen bewährte, wenn auch etwas aggressive Mittel in Frage, wie Kupfervitriol oder Kupfersulfat-Granulate. Alternativ gibt es sehr dünnflüssige Produkte, die sehr gut in allfällige Spalten und Risse im Stahlbereich dringen, wie zum Beispiel Carré TB Intensiv Strahlpflege . Weitere Produkte enthalten zum Beispiel Lorbeeröl oder Teebaumöl, diese Produkte sind zähflüssiger und bleiben etwas länger an der behandelten Stelle.  

  • Symptome: Schmierige, grau-weissliche, übelriechende Masse in der mittleren oder den seitlichen Strahlfurchen. Horn wird bis zur Lederhaut aufgelöst.
  • Ursachen: Ungenügende Hufpflege, jauchige (Urin, Mist) Einstreu oder Ausläufe, mangelnde Bewegung, hohe Trachten, schwacher Strahl.

Lose Wand / White Line Disease

Eine Lose Wand kann mit White Line Disease verwechselt werden. Bei der Losen Wand ist der Halt zwischen den Hufwandschichten nicht mehr intakt und können die Stabilität der Wand beeinträchtigen.  Sollte die Lose wand bis zum Tragrand ausgedehnt sein, dann können Schmutz und Bakterien eindringen.

White Line Disease betrifft, wie es der Name schon sagt, die «Weisse Linie» also den Bereich, wo sich die Hornschichten aus Kron- und Wandhorn treffen. Diese Linie ist von der Sohlenseite gut zu sehen und hat eine Lamellenstruktur.

Bei White Line Disease fressen sich die Bakterien entlang dieser Schicht vom Tragrand zum Kronrand hoch. Die Schicht ist bei Befall sehr trocken und «brösmelig». Die White Line Disease triff eher bei Eseln und bei sehr trockenen klimatischen Bedingungen auf. Zur Behandlung stehen verschiedene Alternativen zur Verfügung und jeder Tierarzt oder Hufschmied hat seine Präferenzen. Zum Teil sind extensive Resektionen eine mögliche Behandlungsmethode, wobei die äussere Hufwand bis zur weissen Linie entfernt wird, um so Luft an die betroffene Stelle zu lassen und das Auftragen von Medikamenten zu erleichtern. Alternativ kann mit einer chlorhaltigen Flüssigkeit versucht werden, die Bakterien abzutöten und dann mit Pflegemitteln bei der Regeneration zu schützen und unterstützen. Dazu können Produkte der RWL-Linie benutzt werden. Es ist auch hilfreich einen Medizinischen Schuh zum Baden des Hufes zu verwenden. Z.B. CT Schuh für Hufbad oder Easyboot Pferdestiefel Remedy: für Bäder und Eisanwendungen.

Um keinen Rezidiv zu haben, sollte der Huf und die Weisse Linie mit einem guten Pflegemittel weiterhin behandelt werden. 

  • Symptome: Schmierige, grauweissliche, übelriechende Masse in der mittleren oder den seitlichen Strahlfurchen. Horn wird bis zur Lederhaut aufgelöst.
  • Ursachen: Ungenügende Hufpflege, jauchige (Urin, Mist) Einstreu oder Ausläufe, mangelnde Bewegung, hohe Trachten, schwacher Strahl.
Easyboot Remedy

Ausgebrochener Tragrand

Unter gewissen Umständen kann es dazu kommen, dass Teile des Tragrandes oder der Hufwand anbrechen. Dies kann passieren, wenn sich ein Pferd das Eisen abreisst und die Nägel in die Hufwand genadelt wurden anstelle der weissen Linie. Die Defekte können dann so gross sein, dass ein Aufnageln des Eisens nicht oder nur sehr schlecht möglich ist.

Eine Möglichkeit ist der Wiederaufbau / die Rekonstruktion der Hufwand und oder des Tragrandes mit Hilfe von Kunsthorn.

Hierzu kann eines der folgenden Produkte verwendet werden. Bei diesen Hufklebern besteht die Möglichkeit nach der Rekonstruktion Nägel in das Kunsthorn zu schlagen und es massen zu raspeln:

  • Vettec Adhere schwarz
  • Craftwork Bond Clear 
  • Craftwork Bond Dark

Da ein angebrochener Tragrand oder eine stark beschädigte Hufwand es unmöglich machen ein Eisen aufzunageln, muss über alternative Hufbeschläge gedacht werden. Hierbei gibt es eine grosse Auswahl an Produkten, die mehr oder weniger einfach in der Anwendung sind.

Die folgenden Produkte ermöglichen beispielsweise einen Beschlag ohne Nägel:

  • GluShu            
    • In den Grössen Mini 75mm, 85mm und 95mm, vorne 5x0 bis 4 und hinten 4x0 bis 3.
  • Easycuff Glue-on        
    • In den Grössen 90 bis 150 
  • Easycuff Glue-on Octo
    • In den Grössen 102 bis 150

Es gibt auch weitere Beschlagsansätze bei denen man Hufklammern an ein Hufeisen schweisst und dann im oberen Bereich der Hufwand schraubt oder allenfalls klebt. Hierzu gehört das PM Hufeisenkappen System von Michael Puhl.  Allgemein ist hier in Absprache mit einem Tierarzt zu schauen, ob spezielles Futter oder Ergänzungsmittel hilfreich sein können.

Es besteht auch die Möglichkeit den Huf direkt mit einem Pflegemittel zu stärken, was jedoch erst über eine gewisse Zeit Wirkung zeigt. Ein Produkt, welches gute Resultate zeigt ist Keralit Huffestiger oder Keratex Hoof Hardener.

  • Symptome: Ausbrechen, Absplittern des Tragrandes 
  • Ursachen: Schlechte Hufform und Stellung. Meist steile Hufe. Durch Auftreten starker Scherkräfte reisst die Hornwand im unteren Teil. Trockenes, sprödes Hufhorn begünstigt Tragrandausbrüche. 
Easyboot Remedy

Hufkrebs

Hufkrebs ist eine schlecht zu heilende Krankheit, die Hufstrahl, Hufsohle und auch sie Hufwand betreffen kann. Sie ist auch als Strahlkrebs bekannt.Die genaue Entstehung von Hufkrebs ist nicht genau bekannt. Man geht davon aus, dass es aus Strahlfäule, die sehr lange nicht richtig behandelt wird entstehen kann. Dabei wird nicht nur das Hornmaterial angegriffen, sondern direkt die Lederhaut. Huf- und Lederhautstrukturen sind dann «faulig», verhornen nicht mehr und können blumenkohlartige Wucherungen zeigen. Andere Erklärungsversuche gehen davon aus, dass eine schwere latente Erkrankung im ganzen Pferd vorhanden ist und diese dann in Form von Hufkrebs durchschlägt. Die Behandlung ist langwierig, intensiv und das Risiko von Rezidiven sehr gross.Das übliche Behandlungsprotokoll sieht ein extensives Resezieren des betroffenen Gewebes vor. Danach muss die Läsion regelmässig behandelt werden, trocken bleiben und es sollte Druck auf die Lederhaut ausgeübt werden, damit eine Verhornung der nachwachsenden Hufhorngewebes möglich ist. Die Behandlungsprotokolle unterliegen den Weisungen des behandelnden Tierarztes. Die meisten Behandlungsmittel sind aggressiv und müssen zum Teil mehrmals täglich auf die Läsion angebracht werden.

Da die Läsion von Dreck und Feuchtigkeit geschützt werden muss, muss der Beschlag mit einer Sohle versehen werden. Eine Normale Leder, Kunststoff oder Kombisohle schützt zwar, erlaubt aber eine regelmässige Behandlung nicht.Um einen guten Zugang zur Läsion zu haben, empfiehlt es sich ein sogenanntes Deckeleisen zu verwenden. Deckeleisen können vom Hufschmied individuell angefertigt werden, wobei eine eigene Konstruktion mit oder ohne Gelenke und /oder Schrauben zum Einsatz kommen kann.

Diese Konstruktion wird direkt mit dem Hufeisen durch Schweissung verbunden. Üblicherweise wird mit Schutzgas-Lichtbogen geschweisst, dies wenn das Eisen in der Werkstatt vorbereitet wird. 

Alternativ stehen Deckelsohlen zur Verfügung, die ab Stange gekauft werden können.

Eine weitere hervorragende Quelle über die Hufkrankheit Hufkrebs ist das Buch Hufkrebs von Uwe Lenz, in welchen zahlreiche Tipps, Anwendungsempfehlungen und Behandlungs- und Fallbeispiele zu finden sind:

  • Symptome: Lahmheit (abhängig vom Ausmass), unverhornte Abschitte mit käsigem Belag, blumenkohlartige Wucherungen.
  • Ursachen: Strahlfäule u.a. verursacht durch feuchte Böden.

 

Steingalle

  • Symptome: Lokal begrenzte Quetschung oder Zerrung der Sohlenlederhaut (tritt öfters an Vorderhufen auf). Pferd geht häufig lahm. Rötliche Verfärbungen des Horns. Oft verstärkte Pulsation der Fussarterien.
  • Ursachen: Plötzliche Krafteinwirkungen auf die Lederhaut (Steine, Arbeit auf hartem Boden) oder ungleichmässige Belastung der Sohle bei schlecht ausgeschnittenen Hufen.

 

Chronischer Rehehuf – Akute Hufrehe

Bei einem chronischen Rehehuf kann man versuchen die Zehenhornwand der Hufbeinwand langsam anzugleichen. Dies wird einige Monate dauern. Dabei versucht man möglichst keinen oder wenig Zug auf die Zehenwand auszuüben. In der auslaufenden Phase eines Reheschubes können spezielle Klebebeschägen mit z.B. Nanric oder Holzschuhen angewandt werden. 

Viel wichtiger ist es bei Verdacht eines Reheschubes oder bei einem akuten Reheschub die Füsse des Pferdes zu kühlen und hierzu bietet sich der Remedy Ultimate Pflegeschuh. Zweck ist es den Verlauf des Reheschubes möglichst kurz und sanft verlaufen zu lassen.

  • Symptome: auslaufende Ringe in der Hornwand, geknickte Zehenwand, starke Verbreitung der weissen Linie, klammer Gang, das Tier steht breitbeinig und verlagert das Gewicht auf die Trachten, verstärkte Pulsation der Fussarterien.
  • Ursachen: Zu Nährstoffreiche Fütterung, Übergewicht, Hormonelles Ungleichgewicht (cushing, equine metabolisches Syndrom), Überbelastung eines Hufes durch Schmerzen am gegenüber liegenden Beines (Belastungsrehe), Blutvergiftung (Infektionskrankheit, Nachgeburt).

Esel    

Eselhufe sind für steinige, bergige oder flache Wüstengebiete geschaffen, nicht für feuchte Böden, wie sie bei uns vorhanden sind. Eselhufe reagieren daher sehr schlecht auf Feuchtigkeit und bedürfen besonderer Pflege (Hufe stets sauber halten, gut auskratzen, Fäulniserreger insbesondere am Strahl entfernen, möglichst trockene Untergründe bieten). Esel neigen schneller zu Strahlfäule und Strahlpilzerkrankungen als Pferde. Die Hufe des Esels stehen meist steiler als bei den Pferden. Dies liegt daran, dass bereits die Fessel steiler gebaut ist. Esel haben jedoch natürlicherweise keine Bockhufe, wie oft angenommen wird. Die Zehenachse soll auch beim Esel, genauso wie beim Pferd, geradlinig verlaufen und nicht gebrochen sein.

Die Hufwand raspeln?

Von Chris Oomen

Ein Kunde hat nicht gern, dass ich nach dem Ausschneiden die Hufwand strecke. Sie meint, ich raspele die Glasurschicht weg. Man hat mir aber gelehrt die Hufwand zu strecken und ich meine nicht umsonst. Wie erkläre ich ihr das?

Der Huf soll nichts mehr sein, dann einen starken Schutz für das Hufbein. Die Hufwand soll parallel an der dorsalen Seite vom Hufbein herunterwachsen. Bei den meisten Pferde passiert das auch, jedenfalls das obere 2/3 Teil. Dort ist die Hufwand fest am Hufbein durch Hornblättchen und Wandlederhaut. Das untere dritte Teil aber dehnt oft aus durch eine unregelmässige Belastung oder die Art der Haltung (Feuchtigkeit Stall oder Wiese). Der Hufschmied soll diese Änderungen korrigieren bevor er das Hufeisen am Huf anpasst. Wenn das Hufeisen zu breit unter den Huf gepasst wird, nagelt der Schmied in der Hufwand und werden die Kollateralbänder im Fuss, die die Knöchern beieinander halten und die laterale Bewegung hindern, zu schwer belastet. Besonders bei Dressur und Springpferde, die sich oft drehen müssen mit grosser Geschwindigkeit.

Und was mit der Glasurschicht? Die Glasurschicht bildet sich nach dem Raspeln aufs Neue. In der Vergangenheit meinte man, dass die Glasurschicht das eingetrocknete Teil des Periopels war. Der Periopel schützt den Kronrand und sorgt dafür, dass die Hornröhrchen gerade nach unten wachsen. Wenn der Periopel beschädigt ist, werden die Hornröhrchen am Anfang nicht nur nach unten aber auch nach vorne wachsen mit einer Beule im Kronrand zur Folge. Durch diese Beule kann ein Pferd eben lahmen, weil diese auf den Kronrand drückt. Wenn der Periopel wieder geheilt ist, wächst die Wand wieder gerade nach unten. Unter den Kronrand trocknet der Periopel aus und blättert ab. Die Glasurschicht von der Hufwand ist den ausseren Schicht von der Hufwand, die eintrocknet, hart und glatt wird. Wenn diese Schicht entfernt wird, trocknet die Hufwand wieder ein und bildet eine neue Glasurschicht. Natürlich wird die Hufwand dünner bei Raspeln und deshalb soll nur das untere dritte Teil der Hufwand gestreckt werden.